Der neue AI Mode von Google bringt nicht nur smarte Antworten in die Suchergebnisse, sondern verändert fundamentale Spielregeln für Website- und Onlineshop-Betreiber sowie für alle, die auf Google Ads und Google Shopping setzen. In diesem Beitrag zeigen wir, welche Auswirkungen die KI-gesteuerten Features haben, welche Trends sich abzeichnen und wie Sie Ihre Online-Strategie jetzt anpassen sollten.
Organische Suche: Mehr Antworten im Such-Interface, weniger Klicks auf Ihre Seite
Google versorgt Nutzer im AI Mode nicht mehr nur mit kurzen Snippets, sondern mit ausführlichen, konversationell gestalteten Antworten direkt auf der Suchseite. Das hat eine Reihe von Effekten:
- Sinkende Klickrate (CTR)
Studien zeigen bereits, dass reine KI-Overviews die Klickrate auf klassische Suchergebnisse um bis zu 30 % schmälern können, obwohl die Gesamtimpressionen durch neue Formate um rund 50 % stiegen[^1]. Im AI Mode dürften Nutzer nun noch seltener auf externe Links klicken, wenn sie ihre Antwort schon direkt bei Google finden.
- Verstärkte Fokussierung aufs Google-Universum
Google möchte die Nutzer “im eigenen Ökosystem” halten, indem AI-Antworten, Bilder, Shopping-Widgets und Werbeanzeigen verschmolzen werden. Betreiber hochwertiger Contents laufen Gefahr, im Schatten der KI-Antworten zu verschwinden – selbst, wenn sie exzellente Inhalte bieten.
- Notwendigkeit von KI-freundlichem Content
Um dennoch als Quelle für den AI Mode zu dienen, müssen Sie Ihre Inhalte speziell optimieren:
Strukturierte Daten (JSON-LD, Schema.org)
Klare, prägnante Antworten auf häufige Nutzerfragen
Autoritative Signale (Quellenzitate, Trust-Elemente)
Google Ads & Google Shopping: Neue Formate, härterer Wettbewerb
Während die klassischen Search Ads auch im AI Mode weiter existieren, verschiebt sich ihre Rolle:
- Native Ads in AI-Antworten
Google experimentiert damit, Produkt- und Markenempfehlungen direkt in den generierten Antworten zu platzieren. Das schafft neue Möglichkeiten, erfordert aber auch präziseres Targeting und angepasste Creatives.
- Automatisierte Shopping-Erlebnisse
KI-gestützte Einkaufsfunktionen („Try-On“, Live Checkout) ermöglichen Kunden, innerhalb der Google-Umgebung zu shoppen – ganz ohne Klick zur Händlerseite. Das kann zwar die Conversion-Rate steigern, reduziert aber gleichzeitig den direkten Traffic auf Ihrem Shop. Außerdem muss man sehen, ob die externe Shopping-Lösung den rechtlichen Anforderungen in der EU genügt.
- Konkurrenz durch andere KI-Anbieter
Microsoft (mit ChatGPT-Integration in Bing) und Apple (KI-Features im Safari-Browser) holen auf. Zwar führt Google weiterhin mit Abstand, doch Werbebudgets könnten künftig auf mehrere Plattformen verteilt werden. Werbetreibende sollten bereits jetzt Budgets für alternative Kanäle einplanen, um Marktanteilsverluste abzufedern.
Auswirkungen des AI Mode bei Google auf Website- und Onlineshop-Betreiber
Traffic-Diversifikation ist Pflicht
- Verlassen Sie sich nicht allein auf organische Google-Besucher.
- E-Mail-Marketing & Newsletter stärken Kundenbindung.
- Social Media & Content-Partnerschaften bieten zusätzliche Touchpoints.
- SEO für alternative Suchmaschinen (z. B. Bing, DuckDuckGo) sichert langfristig Traffic.
Technisches SEO & Performance
Google belohnt Seiten, die schnell, mobil-optimiert und sicher sind – erst recht, wenn KI-Crawler Inhalte extrahieren sollen. Achten Sie auf:
- Page Speed (Core Web Vitals)
- Mobile-First-Design
- SSL-Verschlüsselung (Prüfen Sie Ihre Seite jetzt gratis mit unserem SSL-Check)
Content-Strategie neu denken
- Long-Tail & Nischen-Content: KI-Modelle beziehen oft breite Themen ab, während sehr spezifische Fachartikel nach wie vor extern verlinkt werden.
- Mehrwert durch interaktive Inhalte: Rechner, Quizze, Schritt-für-Schritt-Guides werden von KI nicht immer übernommen und können direkte Klicks generieren.
- Regelmäßige Content-Audits: Überprüfen Sie, welche Seiten noch Traffic bringen, und optimieren Sie sie gezielt für KI-Antworten.
Google AI Mode: Handlungsempfehlungen für Werbetreibende
- Frühzeitig Google AI-Ads testen
Melden Sie sich für Experimentierprogramme an, um Formate wie Native Ads in KI-Antworten oder interaktive Shopping-Widgets zu testen. - Budget-Diversifikation
Ziehen Sie neben Google Ads Kampagnen auf Bing Ads, LinkedIn Ads oder Facebook Ads in Betracht, um das Risiko zu streuen. - Datenanalyse & Automatisierung
Nutzen Sie Google Analytics 4 und KI-gestützte Tools, um Nutzersignale in Echtzeit zu erfassen und Gebots- sowie Anzeigentexte dynamisch anzupassen. - Feed-Optimierung für Google Shopping
Halten Sie Ihren Produkt-Feed im Google Merchant Center aktuell und vollständig, mit hochwertigen Bildern, genauen Beschreibungen und strukturierten Daten – so erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Artikel in AI-Shopping-Empfehlungen auftauchen.
Ausblick für die Online-Suche im Jahr 2025
Der AI Mode ist nur der Anfang einer umfassenderen Transformation der Suche. Künftige Entwicklungen dürften beinhalten:
- Voice-First-Search: KI-gestützte Sprachassistenten spielen längere Antworten aus – hier sind präzise, natürlichsprachliche Inhalte gefragt.
- Multimodale Suche: Kombination aus Text, Bild und Video in einer holistischen Antwort. Content-Formate müssen flexibler und abwechslungsreicher werden.
- Personalisierung: KI-Modelle werden noch stärker auf individuelle Nutzerpräferenzen eingehen. Relevanz und Qualität Ihrer Inhalte werden zum entscheidenden Ranking-Faktor.
Der Google AI Mode wirkt wie ein Brennglas auf bestehende Herausforderungen im SEO- und Online-Marketing: Klickverluste in der organischen Suche, neue KI-Ad-Formate und zusätzliche Wettbewerber um Werbebudgets. Website- und Onlineshop-Betreiber sollten ihre Content- und SEO-Strategien jetzt auf KI-Freundlichkeit trimmen und gleichzeitig neue Traffic-Kanäle erschließen. Werbetreibende müssen auf AI-basierte Anzeigenformate umstellen und Budgets diversifizieren.
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