Im letzten Beitrag haben wir gezeigt, wie man mit einem begrenzten Google-Ads-Budget am besten umgeht: Die Kampagnen-Optimierung muss vor der Budget-Erhöhung sehen. Nur profitable Kampagnen sollten mit mehr Budget ausgestattet werden.
Dieses Vorgehen hat sich bisher immer bewährt, doch wie soll man überhaupt starten, welche Gebotsstrategie ist für den Anfang richtig? In den Grundeinstellungen werden die Google Ads Kunden in Richtung der automatisierten Gebotseinstellungen gelenkt. Google steuert dann die Kampagne auf Klick- Umsatz- oder Conversion-Optimierung, je nach vorgegebenem Ziel. Für die optimale Funktion der Algorithmen benötigt Google jedoch immer erst Daten, die im Verlauf einer Lernphase gesammelt werden. Außerdem erhalten sie keine Garantie dafür, dass Ihre Ziele erreicht werden können.
Mit automatischen Gebotsoptionen lassen sich neue Kampagnen schnell einrichten und starten, andererseits haben Sie kaum Kontrolle über die einzelnen Stellschrauben, mit denen Sie Ihre Werbung aussteuern können. Automatische Gebotseinstellungen können großartige Ergebnisse erzielen, wir empfehlen diese Strategien jedoch erst einzusetzen, wenn genügend Daten (Klicks, Conversions, Umsätze) mit manuellen Geboten gesammelt wurden.
In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die Gebotsstrategien vor, die auf Klicks basieren.
Also, starten wir ganz klassisch mit der Gebotsstrategie
Manuelle Gebotsstrategien: Manueller CPC (Cost per Click – Kosten pro Klick)
Hier legen Sie fest, wie viel ein Klick maximal kosten darf. Üblich ist die Einstellung des CPC auf Anzeigengruppen-Ebene für Suchanzeigen und auf Produktgruppen-Ebene für Shopping-Anzeigen. Möglich ist aber auch die Einstellung des CPC für jedes einzelne Keyword.
Mit steigendem CPC erhalten Sie mehr Anzeigenschaltungen und Klicks. Hier können Sie Anpassungen vornehmen, bis Sie mit dem Traffic und mit den erzielten Ergebnissen zufrieden sind.
Wenn Sie profitable Verkäufe einer Produktgruppe im Shop sehen oder Lead-Conversions in einer bestimmten Anzeigengruppe, können Sie den CPC anheben, um das Volumen der Anzeigenschaltungen zu erhöhen und mehr Klicks zu erhalten. Die erste Kontrolle sollten Sie nach 2-3 Tagen vornehmen und danach jeweils eine Woche warten, bevor Sie weitere Anpassungen vornehmen. Wichtig ist, dass Sie am Ball bleiben und die Ergebnisse Ihrer Kampagne regelmäßig überprüfen.
Halbautomatische Gebotsstrategien: Auto-optimierter CPC
Der auto-optimierte CPC oder enhanced CPC gibt Ihnen die Möglichkeit, die Klickpreise weitestgehend unter Kontrolle zu behalten. Google bewertet die Situation der Suchanfragen, bei denen Ihre Anzeigen erscheinen und passt den Klickpreis je nach Conversion-Wahrscheinlichkeit an. Dabei kann Google den Klickpreis um bis zu 100% erhöhen, wenn die Chance auf eine Converion als hoch eingeschätzt wird. Bei geringen Chancen wird der Klickpreis reduziert.
Der auto-optimierte CPC kann auf die Anzahl der Conversions oder auf den Conversion-Wert optimiert werden.
Die Anzahl der Conversions spielt üblicherweise bei der Lead-Generierung oder bei Newsletter-Registrierungen eine Rolle. Für Onlineshops mit vielen Produkten in unterschiedlichen Preisstufen sollte auf den Conversion-Wert optimiert werden.
Den auto-optimierten CPC empfehlen wir, sobald mit dem manuellen CPC die ersten 200 bis 300 Klicks generiert wurden. Dann hat Google die ersten Daten gesammelt, diese bilden die Basis für
die (halb-) automatische Optimierung.
Der auto-optimerte CPC ist ebenfalls eine gute Wahl, wenn monatlich nicht mehr als 30 Conversions generiert werden können. Die anderen automatischen Gebotsstrategien setzen mindestens 30, besser noch deutlich mehr Conversions in den letzten 30 Tagen voraus, um effektiv arbeiten zu können.
Mit Nutzung des auto-optimierten CPCs überlassen Sie Google nicht die komplette Optimierung, sondern Sie steuern und kontrollieren den CPC noch weitestgehend selbst. Durch die regelmäßigen Anpassungen bekommen Sie ein Gefühl für die Funktionsweise des Google Ads Systems.
Der auto-optimierte CPC kann zunächst verwendet werden, um Daten für die Kampagne zu sammeln. So lernen Sie und das Google System für eine mögliche komplette Automatisierung. Zu den Smart-Bidding-Kampagnen können Sie wechseln, sobald mindestens 30 Conversions in den letzten 30 Tagen gesammelt wurden.
Automatische Gebotsstrategien: Klicks maximieren
Bei der Gebotsstrategie „Klicks maximieren“ versucht Google, so viele Klicks wie möglich innerhalb eines festgelegten Budgets zu erreichen. Sie können einen maximalen Klickpreis angeben, was wir auch unbedingt empfehlen möchten. Andernfalls lassen Sie Google hier freie Hand, dann können aber ausch schon mal einzelne Klicks zu extrem teuren Preisen generiert werden, je nach Marktlage.
Hinsichtlich der Traffic-Qualität trifft Google bei der Nutzung von „klicks maximieren“ keine Aussage. Es geht nur darum, möglichst viele Klicks zu erzielen. Conversions oder Zielvorhaben werden nicht berücksichtigt. Hier kann es passieren, dass Ihr Budget hauptsächlich für sehr billige Klicks verwendet wird, die Ihr Geschäft nur wenig voran bringen.
Die Verwendung von „Klicks Maximieren“ macht evtl. Sinn, wenn Sie am Anfang einer Kampagne den ersten Traffic einsammeln möchten. Für die dauerhafte Verwendung sollten Sie besser eine andere Gebotsstrategie wählen.
Automatische Gebotsstrategie: Angestrebter Anteil an möglichen Impressionen
Mit der Gebotsstrategie „Angestrebter Anteil an möglichen Impressionen“ bieten Sie für die Sichtbarkeit Ihrer Anzeigen in verschiedenen Bereichen der Suchergebnis-Seite. Ziel ist in erster Linie Aufmerksamkeit und Markenbekanntheit, nicht in erster Linie die Effektivität der Kampagne hinsichtlich direkter Verkäufe oder Kontakte.
Der Anteil an möglichen Impressionen ist der Prozentsatz der Anzeigenschaltungen, die Ihre Ads erhalten, im Vergleich zur Gesamtzahl der Anzeigenschaltungen, die Ihre Anzeigen maximal erhalten könnten.
Anteil an möglichen Impressionen = Schaltungen Ihrer Anzeige / max. mögliche Anzeigenschaltungen
Um den Anteil an möglichen Impressionen zu schätzen, betrachtet Google die Anzeigenauktionen im Laufe des Tages und verwendet interne Daten wie die Qualität für Sie und andere Teilnehmer derselben Anzeigenauktionen.
So funktioniert die Gebotseinstellung für den Anteil an möglichen Impressionen:
Angestrebte Gebote für den Anteil an möglichen Impressionen ermöglichen es Google, automatisch Gebote festzulegen, damit Ihre Anzeigen das Ziel für den Anteil an möglichen Impressionen erreichen, das Sie für Ihre Kampagnen festgelegt haben.
Es gibt drei Optionen für die Zielstrategie für den Anteil an möglichen Impressionen, je nachdem, wo Ihre Anzeigen geschaltet werden sollen. Sie können festlegen, dass Ihre Anzeigen ganz oben auf der Seite, ganz oben auf der Seite oder an einer beliebigen Stelle auf der Suchergebnisseite erscheinen sollen.
Nachdem Sie ausgewählt haben, wo Sie auf der Suchergebnisseite zielen möchten, legen Sie als Nächstes den „Anteil an möglichen Impressionen in Prozent für die Ausrichtung fest. So oft sollen Ihre Anzeigen in dem von Ihnen ausgewählten Suchseitenbereich erscheinen, wenn andere Google-User nach Ihren Keywords suchen.
Wenn Sie beispielsweise oben auf der Ergebnisseite ein Ziel für den Anteil an möglichen Impressionen von 80 % auswählen, legt Google Ads Ihre CPC-Gebote automatisch so fest, dass Ihre Anzeigen bei 80 % der möglichen Anzeigenschaltungen oben auf der Seite geschaltet werden könnte.
Das maximale CPC-Gebotslimit ist eine Obergrenze für Gebote, die von dieser Gebotsstrategie festgelegt werden. Sie können ein Gebotslimit festlegen, damit Sie nicht zu viel für einzelne Klicks ausgeben. Wenn Sie das Limit allerdings zu niedrig festlegen, können Ihre Sichtbarkeits-Ziele möglicherweise nicht erreicht werden.
Soweit unser Beitrag zu den Klick-basierten Gebotsstrategien im Google Ads System. Falls Sie Fragen haben, können Sie uns gern kontaktieren. FairPlay: Die Erstberatung ist kostenlos und unverbindlich.